1907

Ein neuer Tag des Schreckens und unheilvoller Erinnerung war der 12. August des Jahres 1907. Um halb zwei Uhr nachmittags brach in dem rechts vom Eingänge in die Kellergasse zunächst gelegenen Hause (Nr. 10) aus unbekannter Ursache Feuer aus, welches infolge Zusammentreffens einiger ungünstiger Umstände binnen 3 Stunden den halben Markt in Asche legte. Dem Brande fielen zum Opfer: Die  Häuser Nr. 10 bis 14, 16—18, 30—36, -42—45 und Nr. 9 nebst den dazugehörigen Ökonomiegebäuden mit Ausnahme des verschont gebliebenen von Nr. 36. Leider forderte dieser Brand auch ein Menschenleben, indem der 25 jährige Schuhmachermeister August Ozelsberger vor Schreck vom Herzschlage getroffen wurde und in kurzer Zeit darauf verschied. Der kommissioneil erhobene ungedeckte Brandschaden belief sich auf 90.000 Kronen. An Hilfsgeldern gingen ein bei 40.000 Kronen. Außerdem sind zu verzeichnen namhafte Spenden an Lebensmitteln und Kleidungsstücken. Am folgenden Tage konstituierte sich das Hilfskomitee bestehend aus den Herren Dechant Dr. Koberger, Gemeindevorsteher Josef Holzer und Marktkommune-Vorsteher Johann Klinger Gelegentlich der Nachschau seitens des k. k. Statthaltereirates und Bezirkshauptmannes von Perg und Ehrenbürgers des Marktes Pabneukirchen Herrn Carl Bihler,der sich anlässlich der Einleitung der Hilfsaktion neuerdings um Pabneukirchen große Verdienste erworben, wurde am 30. September das Hilfskomitee erweitert und demselben noch beigezogen: Schuldirektor Eibensteiner, Gemeindearzt Dr. v. Wenzl und Kooperator Karl Hintermair. Die Verteilung der inzwischen fruchtbringend angelegten Sammelgelder erfolgte im Dezember 1907.

Quelleangabe © Heimatkunde von Pabneukirchen, Ober-Österreichische Landesbibliothek